Mein 1. Auto 1969 war ein Borgward Isabella Combi Baujahr 1959.
"Ein Moped bekommst du nicht", erklärte mir mein Vater als ich 16 Jahre war. Aber wenn du 18 Jahre bist, ein Auto.
Dieses Versprechen hielt er und zu meinem 18. Geburtstag hatte ich meinen Führerschein in der Tasche und fuhr meine erste Fahrt alleine mit der Isabella durch Diepholz. Meine Kumpels fuhren zu dem Zeitpunkt immer noch Moped.
Die Isabella hatte mein Vater 10 Jahre für die Firma hart beansprucht, aber sie fuhr noch einwandfrei.
Im Sommer 1971 wurde ich zur Bundeswehr nach Budel, Niederlande, eingezogen.
"Du bekommst ein neues Auto für die weite Fahrt", sagte mein Vater.
Natürlich habe ich mir einen R4 gewünscht. Im August 1971 kaufte er mir einen fabrikneuen grünen R4 mit 850 ccm, die erste Ausführung mit 34 PS und 12 Volt. Damit fuhren wir bis nach Benidorm zum Campingurlaub. Und im Winter in die Alpen zum Skifahren, mit Spikereifen, die waren noch erlaubt.
Später habe ich die Spikes rausgezogen und hatte Winterreifen. Den letzten Tag der Bundeswehrzeit feierten meine Kumpels und ich bei "Leifi" in Cornau.
Es war Winter und nachts während der Heimfahrt rutschte ich mit meinem R4 in den Graben. Vorderteile und das Dach hatten einige Blechschäden.
Anfang Januar bekam ich den zweiten fabrikneuen R4 in silbermetallic. "Metallic hat eine Farbschicht mehr", meinte mein Vater.
Dieser hielt dann sechs Jahre, bis der TÜV uns schied. Meinen dritten Renault, einen R5 LS mit 64 PS, kaufte ich 1974, blaumetallic und mit BBS Felgen.
Es sollte bis 2014 dauern, ehe ich einen R4 wieder besaß. 2013 war ich in Vechta bei dem "Franzosen" zum Treffen.
Mit meiner Borgward Isabella wurde ich sogar auf den roten Teppich bestellt und habe den Franzosenfreunden meine Isabella erklärt.
Zufällig habe ich hier Richard Wetenkamp kennengelernt. "Ich habe drei R4 und wenn du einen haben willst, baue ich dir einen auf", bot er mir an.
Das habe ich sofort angenommen und seit dem Frühjahr 2014 fahre ich meinen R4 ohne Probleme.
Mit meinem R4 habe ich schon viele nette, liebe Oldtimerfreunde kennengelernt. Pfarrer Thomas Winkler aus Grevenbroich hat mich mitgenommen nach Dorfprozelten. Vorher hatte er mir eine passende Rücksitzbank sehr günstig verkauft.
Ich wünsche uns Renault R4 Freunden noch viele freudige Stunden mit unseren schönen Oldtimern. Und vor allem Gesundheit.
"Bleib gesund und zahlungsfähig", lautete ein Spruch meines Vaters.
Diepholz, im April 2024
Georg Schröder